Expressiv und fesselnd

Banzhaf-Chor gibt Konzert zu Ehren seines Namensgebers

VON VERONIKA JORDAN

Gräfelfing - Zum zehnten Todestag von Helmut Banzhaf hat der nach ihm benannte Banzhaf-Chor München ein Gedächtniskonzert im Bürgerhaus Gräfelfing gegeben. Gemeinsam mit dem Volksmusikensemble Kling und Kilian Sprau am Flügel boten die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Wolf gang Wirsching eine bunte Programmpalette, die für jedermanns Musikgeschmack etwas zu bieten hatte.

Die breit gefächerte Werkauswahl von europäischen Volksliedern, Spirituals und Evergreens bis hin zu bayerischem Volksliedgut machte den Konzertabend zu einem kurzweiligen und abwechslungsreichen Erlebnis. Zwischen den einzelnen Liedern und Strophen setzt das Volksmusikensemble Kling mit seinen Instrumenten zarte und gefühlvolle Akzente. Die sensible Spielweise der Instrumentalisten unterstrich - gemäß des Anlasses -die besinnliche und harmonische Atmosphäre des Abends.

Der in allen Stimmlagen ausgewogen besetzte Chor überzeugte durch fesselnde Expressivität und musikalische Sensibilität. Vom tragenden "piano" bis in ein leuchtendes "forte" bot das Ensemble ausgefeilte Interpretationen. "Musikalisch hochsensibel und perfektionistisch" soll auch Helmut Banzhaf gewesen sein. Der Gräfelfinger war unter anderem Dozent am Richard-Strauss-Konservatorium in München und fungierte als Chorleiter des Bayerischen Rundfunks.

Banzhaf hat deutsches und europäisches Liedgut gesammelt und bearbeitet. Eine kleine Kostprobe daraus wollte der Chor seinem Gräfelfinger Publikum nicht verwähren. Das Ensemble sang zum Beispiel das irische "The Sally Garden" oder das französische Volkslied "De bon matin", beide Stücke gleichermaßen gefühlvoll und leidenschaftlich. Dem Publikum gefiel das Konzert, auch wenn sich einige Besucher, die Banzhaf in persona kannten, vom Chor noch mehr Persönliches zu Ehren Banzhafs erhofft hatten. Die knapp fünfminütige Laudatio von Wolfgang Wirsching stellte weniger den Menschen Banzhaf als vielmehr einen kurzen Abriss seines Lebens und Schaffens heraus. So war ein "In-Erinnerungen-Schwelgen" kaum möglich. Nichtsdestotrotz, war der Konzertabend für das Publikum ein besinnlich stimmendes Ereignis, das mit einem melodischen Dreiklang, der Zugabe "As I go", seinen Abschluss fand.